Am vergangenen Dienstag hatten Oberstufenschüler/-innen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums die Gelegenheit, ein Stück deutscher Geschichte aus erster Hand zu erfahren. Im Rahmen des „Projekttages zur DDR-Geschichte: Diktatur und Demokratie“ der Konrad-Adenauer-Stiftung besuchte die ehemalige Bürgerrechtlerin Freya Klier das GSG.
Getreu ihrem „elften Gebot“ Du sollst Dich erinnern ließ Frau Klier für die Schüler/innen Leben und Geschichte der DDR lebendig werden. In kleinen Übungen zum Schulalltag vermittelte sie ihnen einen Eindruck davon, was es für junge Menschen bedeutete, in diesem System zu leben. Anhand tragischer Einzelschicksale, die in kurzen Dokumentationen zum Volksaufstand am 17. Juni 1953 und zu dramatischen Fluchtversuchen vorgestellt wurden, offenbarten sich Unterdrückungsmechanismen und Unrechtscharakter des SED-Staates sowie die Verzweiflung vieler Einwohner.
Den größten Eindruck bei den jungen Zuhörern hinterließ jedoch die bewegte Lebensgeschichte von Frau Klier selbst, die in ihren Erzählungen und der Lesung „Abreiß-Kalender“ ein lebendiges und authentisches Bild dieser diktatorischen Staats- und Gesellschaftsform entwarf. Wie sehr die persönlichen Erlebnisse der prominenten Zeitzeugin die Jugendlichen fesselten, wurde in den Frage- und Diskussionsrunden deutlich. Hier zeigte sich auch das zweite Anliegen von Frau Klier, sich für Demokratie und gegen Diktatur in jeglicher Form einzusetzen.
Dez 10