Eine Woche voller Begegnungen und bewegender Eindrücke
Vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Aachen aus reiste eine Schülergruppe im Rahmen des Erasmus+ Programms nach Žilina in die Slowakei, wo sie herzlich vom Partnergymnasium Gymnázium sv. Františka z Assisi empfangen wurde. Schon am Sonntagabend, dem Tag der Anreise, begrüßte eine kleine Delegation der Partnerschule die Aachener Gruppe an der Busstation – der Beginn einer spannenden und bereichernden Woche.

Der Montag wurde mit sogenannten Icebreaker-Aktivitäten gestartet, bei denen sich Schüler:innen und Lehrer:innen beider Schulen in lockerer Atmosphäre begegneten und sich besser kennenlernen konnten. Am Nachmittag erkundeten die Gäste aus Aachen die Innenstadt von Žilina – und zwar auf ganz besondere Weise: Die Stadtführungen wurden in Kleingruppen von den slowakischen Schüler:innen selbst vorbereitet und durchgeführt. Dabei besichtigten die Gruppen zentrale Orte wie den Mariánske námestie (Marienplatz), das Stadttheater und die Jakobskirche und erfuhren spannende Details über die Geschichte und das Leben in Žilina – eine persönliche und lebendige Einführung in die neue Umgebung.


Der Dienstag stand ganz im Zeichen von Präsentationen und inhaltlicher Arbeit. Die Schüler:innen beider Länder stellten ihre Herkunftsschulen und -städte vor, was zu vielen interessanten Gesprächen führte. Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden einen intensiven Einblick in das slowakische Schulsystem. In gemeinsamen Workshops arbeiteten die Jugendlichen dann zu den Themen Geschichte und Menschenrechte. Besonders eindrücklich war der Besuch des Museums über Vrba und Wetzler – zwei Männer, die aus Auschwitz flohen und durch ihre mutigen Berichte die Welt auf die dortigen Verbrechen aufmerksam machten.


Am Mittwoch wurde die Gruppe sportlich aktiv. Am Vormittag ging es zum Rafting durch eine malerische Flusslandschaft – begleitet von Blicken auf alte Schlossruinen. Die Begeisterung war groß, der Teamgeist ebenso. Am Nachmittag stand dann ein Besuch im Schloss Budatín auf dem Programm, inklusive eines Rundgangs durch das Museum sowie einer Ausstellung zur regionalen Handwerkskunst des Wire Craft. In den Pausen zwischen den Programmpunkten genossen die Schüler:innen gemeinsame Aktivitäten im Freien, spielten Fußball oder Volleyball und vertieften ihre neu geknüpften Freundschaften.


Der Donnerstag war dem historischen Gedenken gewidmet. Gemeinsam besuchten die Schüler:innen die Gedenkstätte Auschwitz. Während einer etwa dreistündigen, intensiven Führung vermittelte ein sehr erfahrener und empathischer Guide mit großer Sachkenntnis die erschütternde Geschichte dieses Ortes. Die Teilnehmenden erfuhren nicht nur Fakten, sondern auch persönliche Schicksale, die die systematische Vernichtung durch das NS-Regime auf bewegende Weise verdeutlichten. Für viele Schüler:innen war dies der tiefgreifendste Moment der Woche.
Auf der Rückfahrt im Bus wechselte die Stimmung dann unerwartet: Die slowakischen Schüler:innen – gemeinsam mit ihrer Lehrerin, einer Ordensschwester – verfolgten mit Spannung die aktuelle Papstwahl. Auch Herr Wehning ließ es sich nicht nehmen, die Entwicklung live im Stream mitzuverfolgen – ein lebendiger Kontrast zum ernsten Vormittag, der einmal mehr die Vielfalt der Erfahrungen dieser Woche deutlich machte.


Am Freitag folgte der krönende Abschluss des Programms. Die Schüler:innen präsentierten ihre im Laufe der Woche erarbeiteten Comic-Strips, die sich kreativ mit Themen wie Geschichte, Menschenrechten und Zusammenleben in Europa auseinandersetzten. Im Anschluss wurden feierlich die Teilnahmezertifikate überreicht. Der Nachmittag wurde bei strahlendem Wetter gemeinsam in einem nahegelegenen Park verbracht – bei Sport, Spiel und fröhlichem Beisammensein. Am Ende hieß es Abschied nehmen – mit vielen Umarmungen, guten Wünschen und nicht wenigen Tränen.

💬 Stimmen der Schüler:innen
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„Ich finde, dass dieser Austausch für uns alle sehr wichtig war und auch in Zukunft mit anderen Klassen durchgeführt werden sollte. Jeder von uns konnte ein Stück Slowakei mit nach Deutschland bringen – sei es in Form neuer Freundschaften, durch Sprachkenntnisse, die uns die Austauschschüler:innen beigebracht haben, oder kleiner Souvenirs, die uns an diese Zeit erinnern werden. Für mich war diese Woche besonders bedeutend, denn alleine, also ohne Eltern, unterwegs zu sein, ist eine ganz neue Erfahrung. Insgesamt war es ein sehr schöner und angenehmer Austausch.“
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„Ich finde, dass uns diese Fahrt ein sehr positives Bild von der Slowakei vermittelt hat. Ich könnte mir gut vorstellen, noch einmal dorthin zu reisen.“
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„Ich bin sehr glücklich, an diesem Programm teilgenommen zu haben. Die slowakischen Schüler:innen und Lehrer:innen haben uns herzlich willkommen geheißen und sich wirklich viel Mühe gegeben.“